Einen dramatischen Wettkampf mit glücklichem Ausgang lieferte unsere zweite Mannschaft am 22. Oktober in Gemmrigheim.

Den Aussetzer des Sonntags leisteten sich dabei in schöner Eintracht die beiden Herren am Spitzenbrett. Im Turmendspiel, in überlegener Stellung, entzog Michael Beckenkamp durch einen unbedachten Bauernzug seinem Turm die Deckung. Statt nun einfach zuzugreifen, den Turm zu nehmen und damit die Partie zu gewinnen - reichte sein Gegner die Hand zur Aufgabe!

Trotz dieses ersten Punktes sah es nach knapp zwei Stunden Wettkampf überhaupt nicht rosig aus für uns Freiberger. Stefan Hornung an Brett 2 stand, nach einer von seinem Gegner sehr schön und offensiv geführten Eröffnung, stark unter Druck. Hermann Scholl an Brett 3 stand, mit einem Bauern weniger, auf Verlust. Sein Remisangebot wurde folgerichtig abgelehnt. Bernd Pöthke an Brett 4 sah sich einem unwiderstehlichen Angriff ausgesetzt, dem er 15 Minuten später unterlag. Auch bei Birgit Dietzsche an Brett 6 lag die Initiative auf Seite ihres Gemmrigheimer Gegners.

Es war offensichtlich, dass wir es mit einem starken Gegner zu tun hatten!

Wettkampf im Gemmrigheimer Kleeblatt-Haus

An den Brettern 5, 7 und 8 war es besser gelaufen. Joachim Wedeleit an Brett 5 konnte seine Routine ausspielen und kam mit einer überlegenen Bauernstruktur aus der Eröffnung. Auch der 87-jährige Hans Mayer an Brett 8 stand in einer fein geführten positionellen Partie mindestens ebenbürtig. Christian Obergfäll an Brett 7 schaffte es dank guter Vorbereitung sogar, seine charmante Gegnerin in der Eröffnung zu überrumpeln und in eine hoffnungslose Stellung zu manövrieren. In der Folge fand er allerdings nicht den Angriffszug, mit dem er den Vorteil entscheidend hätte verwerten können. So schaffte er es, die Nerven der Beteiligen bis in den Nachmittag hinein in Spannung zu halten ...

Eine gute Stunde später konnten Jochim Wedeleit und Hans Mayer ihren Vorteil zum Sieg verwerten. Es stand 3-1 für Freiberg, und es sah stark nach einer Punkteteilung aus. Birgit Dietzsche büßte in einer verwickelten Kombination den Turm gegen einen Läufer ein und stand damit auf Verlust. Auch Stephan Hornung erlitt dieses Schicksal. Hermann Scholl stand weiterhin deutlich schlechter als sein Gegner, und Christian Obergfäll stand weiterhin auf Gewinn.

Christian Obergfäll

Zu aller Überraschung schafften es jedoch sowohl Birgit Dietzsche als auch Stefan Hornung, in ihren Partien das Unentschieden zu retten. Auch Hermann Scholl wäre dies beinahe gelungen. Bei der Berechnung der Kombination, die womöglich zum Ausgleich geführt hätte, überschritt er jedoch die Bedenkzeit.

Zu guter Letzt schaffte es Christian Obergfäll noch, seine Partie zum Gewinn zu führen. So konnten wir Freiberger mit einem glücklichen 5-3 nach Hause fahren.

Michael Beckenkamp