Kreisklasse Ludwigsburg, 2010-11-29

Vollzählig und guter Dinge traten wir am Sonntagmorgen in Sachsenheim an. Gegen die Aufsteigermannschaft aus Sachsenheim sollte ein Sieg her, und für diese Saison wäre der Klassenerhalt unter Dach und Fach – so dachten wir.

Vor dem Match. Von links nach rechts:
Wolfgang Schneider; Alexander Widmaier; Philipp Bächer; Michael Beckenkamp; Matthias Steinhart; Martin Recker; Jörg Apel

Es begann ganz wunschgemäß. Die Sachsenheimer waren nicht vollzählig und mussten Brett 1 unbesetzt lassen, so dass Martin Recker kampflos gewann. Axel Lang verlor dann allerdings nach rund zwei Stunden. Damit hatten die Sachsenheimer am späten Vormittag ausgeglichen.

Zu diesem Zeitpunkt sah es allerdings trotzdem gut für uns aus. Philipp Bächer, Alexander Widmaier und Jörg Apel standen aktiv und vielversprechend. Michael Beckenkamps gelang aus der Verteidigung heraus eine nicht alltägliche Kombination: Er opferte seine Dame zu einem gewinnbringendem Konter. Sein Gegner wollte sich die Kombination nicht zeigen lassen, musste sich dafür mit Turmverlust abfinden und verlor einige Zeit später. In der Zwischenzeit verrechneten sich aber sowohl Philipp als auch Alexander; in beiden Fällen konnten ihre Gegner Figuren erobern und damit die Partie gewinnen. Am frühen Nachmittag stand es 3:2 für Sachsenheim.

Einige Zeit später bewies Jörg Apel, dass Schach auch Nervensache ist. In Zeitnot fünf Züge vor dem 40. Zug behielt er in komplizierter Lage mit beiderseitigen Drohungen den Überblick, schrieb weiter in gestochen klarer Schrift seine Züge auf. Sein Gegner hingegen hielt dem Druck nicht stand, verlor drei Züge vor dem Kontrollzug seine Dame und gab auf. Dies half jedoch nur kurzfristig, denn Wolfgang Schneider musste sein hoffnungsloses Endspiel aufgeben, und auch Matthias Steinhart stand im Endspiel auf Verlust.

Matthias gab dann ein weiteres Beispiel von Zähigkeit und Nervenstärke. Sein Talent, schwierigste Endspiele noch zum Remis zu wenden, ließ ihn auch diesmal nicht im Stich. Dieser halbe Punkt reichte in der Endabrechnung nicht, um für uns den Tag zu retten. Knapp mit 4½:3½ geschlagen mussten wir nach Hause fahren. Nach dieser Niederlage müssen wir uns nun auch in dieser Saison im Abstiegskampf bewähren.

Michael Beckenkamp