Kurzvortrag zum Ramadan

Kurzvortrag vor dem Essen

Der Sport in Freiberg am Neckar ist multinational geprägt, und so ist es auch bei den Schachfreunden. Die Wurzeln unserer Mitglieder liegen (selbstverständlich) in Schwaben, aber auch in der Türkei, dem Mahgreb, Osteuropa, dem Iran, Indien und anderen Ländern. Unsere moslemischen Mitglieder feiern zur Zeit den Fastenmonat Ramadan. Zufällig überschneidet er sich in diesem Jahr mit der traditionellen christlichen Fastenzeit. In einer säkular geprägten Gesellschaft treten diese Traditionen mehr und mehr in den Hintergrund, und die Schachfreunde sind politisch und weltanschaulich neutral. Es spricht jedoch nichts dagegen, sich über diese Traditionen zu informieren. In diesem Rahmen lud unser Mitglied Sami Aydin zu einem traditionellen abendlichen Fastenbrechen, einem Iftār, ein.

Sami engagiert sich auch außerhalb des Schachvereins in der Jugendarbeit. Sein anderer Verein Junitiv hat das Ziel, durch Sport, Freizeitangebote und Mentoring die Entwicklung junger Menschen zu fördern. Sami ist dort Mentor.

Das Abendessen war von Junitiv vorbereitet und wurde in Wärmeschüsseln als Büffet angerichtet. Es begann pünktlich zum astronomischen Sonnenuntergang um 19:58 Uhr. Zuvor gab es eine kurze Einführung zur Arbeit von Junitiv und zu Sinn und Ziel des Ramadan. Das Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang als körperliche Übung ist nur ein Teilaspekt. Die Gläubigen sollen sich im Ramadan in besonderem Maße feindseliger Gedanken und böser Worte enthalten, sich allgemein in Selbstdisziplin üben und so ihren Charakter festigen.

Das Essen bestand aus leckeren türkischen Spezialitäten. Nach einer fein abgeschmeckten, harmonisch gewürzten Linsensuppe gab es gefüllte Paprika, gefüllte Weinblätter, Köfte und Börek, alles fein gewürzt und mit schmackhaften Soßen. Zum Nachtisch durfte die traditionelle türkische Baklava nicht fehlen.

Neben dem Essen kam auch das Schachspiel nicht zu kurz. Auch einige Kinder unserer Gastgeber hatten sichtlich Freude daran, einige Prinzipien und Tricks gezeigt zu bekommen.

Michael Beckenkamp