Unterlandpokal im Prisma, die letzte Runde

Es ist mucksmäuschenstill. Hundert Menschen an langen Tischen, paarweise einander gegenüber, alte Männer, junge Männer, auch ein paar Jugendliche und Kinder darunter – und in dem hohen Saal, mit großen Glasfronten nach außen, ist kein Laut zu hören. Es ist Sonntag; Nachmittag 14:00 Uhr, die Partien in der Endrunde des Unterlandpokals sind in der entscheidenden Phase. So spürbar ist die Spannung und die Konzentration, dass einige interessierte Besucher respektvoll am Rande des Turnierbereichs stehen bleiben. Erst als man Ihnen freundlich erklärt, dass sie sich durchaus zwischen den Spieltische bewegen und zuschauen dürfen, trauen sie sich nach vorne, um einen näheren Eindruck zu gewinnen.

Wenig später gehen die ersten Partien zu Ende, einzelne Spieler lösen sich von ihren Tischen, um einen Kaffee zu trinken und an der Bar ihre Partien, ihre Einfälle und ihre Fehler zu diskutieren. Am Ende dann eine Menschentraube um den ersten Tisch, lange Hälse, Hochspannung bei den Spielern am Tisch und den Kiebitzen drumherum – die Schachfreunde Kornwestheim und der Schachverein 23 Böckingen kämpfen um Gesamtsieg.

Die siegreichen Vier vom SV 23 Böckingen. Zweiter von links der Turnierleiter, Dominik Trui.

Am Ende setzen sich die Böckinger mit 2½:1½ denkbar knapp durch – und behalten mit einem halben Punkt Vorsprung die Nase vorn vor den Tammern, die in der letzten Runde an Tisch 2 mit 3:1 gewinnen. Böckingen – Tamm – Kornwestheim, so lautet der Endstand. In der B-Wertung, für Vereine unterhalb der Landesliga, siegt Gerabronn vor Asperg und Ludwigsburg.

Wir Freiberger, die Gastgeber, spielten ganz hinten mit und hatten mit dem Turnierausgang nichts zu tun. Schon vor der Endrunde standen wir weit unten in der Tabelle und konnten dann, mit der Organisation beschäftigt, nur in Unterzahl antreten. Trotzdem gelang uns in der vorletzten Runde sogar ein Sieg gegen Bad Friedrichshall; und unser Ehrenvorsitzender Hermann Scholl ging an diesem Sonntag mit dem schönen Gefühl nach Hause, eine gute, spannende Partie gewonnen zu haben.

Am meisten für uns zählte jedoch, dass wir einen schönen, harmonischen Wettkampftag hatten; dass sich Schachspieler aus dem gesamten Unterland im Prisma zu Wettkampf und zum Gespräch treffen konnten. Wir hatten einen Schachsonntag im besten Sinne und hoffen, dass sich unsere Gäste bei uns ebenso wohl gefühlt haben wie wir mit ihnen.

Zum Abschluss des Tages gab es noch das traditionsreiche Blitzturnier Goldene Neun. Hier setzte sich, unter 21 Teilnehmern, Thomas Glaser vom Schachclub Asperg vor Helmut Bärner vom Schachclub Tamm und Marco Thiele vom SC Rochade Neuenstadt durch.

Blitzturnier Goldene Neun