A-Klasse Ludwigsburg, 2011-11-06

Zwölf Männer trafen am schönen Herbstsonntag des 4. Novembers in Freiberg am Neckar aufeinander, um die Begegnung in der 2. Runde der A-Klasse auszutragen. Nur zwölf? Ja, denn zwei Freiberger Nachwuchsspieler, Andrej Baric und Jonas Haiber, kämpften zeitgleich in der Kreisjugendeinzelmeisterschaft, zusammen mit vier weiteren jugendlichen Schachspielern aus Freiberg. Der Mannschaftsführer der Gäste zeigte Verständnis und so wurde beschlossen, dass Andrej und Jonas ihre Partien am nächsten Sonntag in Bietigheim nachspielen werden.

So begann das Treffen pünktlich und an 6 Brettern entbrannte der Kampf um Sieg und Niederlage. Den Gästen aus Bietigheim kam dabei die Rolle der stärkeren Mannschaft zu, denn sie spielten in bester Aufstellung, während Freiberg auf einige gute Mitspieler verzichten musste. Dem Kampfgeist der Heimmannschaft tat dies keinen Abbruch. Dennoch gelang es Sigfrid Schwabenhaus an Brett 6 nicht, dem Tatendrang seines jugendlichen Kontrahenten standzuhalten, und so musste er sich geschlagen geben. Die Gäste gingen in Führung und es sah so aus, als könnten sie ihren Vorsprung ausbauen, denn Max Geißer an Brett 7 schien auf verlorenem Posten zu stehen. Doch sein Gegner fand nicht die richtige Fortsetzung seines Angriffes; Max nutzte die Gunst der Stunde und erkämpfte ein willkommenes Remis.

Lange Zeit verharrte der Punktezähler bei 1½ zu ½ für die Gäste. Doch an Brett 3 bahnte sich mit jeder verstreichenden Minute eine Entscheidung an. Carsten Wübbens, der für Freiberg die schwarzen Steine führte, wurde von der schottischen Eröffnung seines Gegners auf dem falschen Fuß erwischt und geriet enorm unter Druck. Der Gegner opferte sogar eine Leichtfigur, um die Königsstellung zu zertrümmern. Gerade, als der Druck abflaute und die Partie sich zu einem remisverdächtigen Endspiel mit materiellem Gleichstand wandelte, ging Carstens Bedenkzeit zur Neige und das Blättchen fiel bei Zug 37, knapp vor Erreichen der halbstündigen Anschlusszeit.

Kurz darauf einigte sich Hermann Scholl an Brett 2 mit seinem Gegner auf Remis. Bernd Pöthke führte an Brett 4 seine Partie zum Sieg. Zuerst hatte er starkes Spiel mit den weißen Steinen gehabt, dann seinen Druck verspielt und schließlich doch gewonnen, da sein Gegner, durch dieses Aufatmen übermütig geworden, das Remis von Bernd ablehnte, weiterspielte, patzte und eine Qualität verlor.

Somit stand es 3 zu 2 für die Gastmannschaft. Lange kämpften die Spieler von Brett 1, Axel Lang für Freiberg gegen den Mannschaftsführer der Bietigheimer. Der Gast mit Weiß erlangte einen Freibauern, der kurz vor der schwarzen Grundreihe einen so starken Druck entfaltete, dass Weiß eine Leichtfigur gewann und mit dieser Mehrfigur das Endspiel sicher für sich entscheiden konnte.

Die beiden Mannschaften trennten sich mit dem Zwischenergebnis von 4 zu 2 für die Bietigheimer. Es bleibt noch offen, wie die Begegnung ausgeht, aufgrund ihres Vorsprunges können die Bietigheimer jedoch nicht mehr verlieren. Drücken wir Andrej und Jonas die Daumen für nächsten Sonntag!

Carsten Wübbens

 

Nachtrag: Das Match endete mit 5½:2½ für Bietigheim-Bissingen. In den beiden Nachholpartien spielte Andrej Baric an Brett 5 Remis; Jonas Haiber an Brett 8 verlor.