Kreisliga Ludwigsburg, 4. Februar 2024

Burgruine Alt-Sachsenheim

Der Schachklub Bietigheim-Bissingen musste vor wenigen Jahren sein gemütliches, aber etwas enges Quartier in der Bietigheimer Altstadt räumen. Der Brandschutz ließ Mannschaftskämpfe in den Dachstuben mit dem engen Treppenaufgängen nicht mehr zu. Man fand ein neues Quartier in Untermberg in einer ehemaligen Gaststätte, etwas abseits gelegen, aber auch sehr schön direkt an der Enz und unterhalb der verwunschenen Burgruine Alt-Sachsenheim.

Verwunschen war leider auch die Mannschaftsaufstellung unser Gegner: Sie konnten nur mit fünf statt mit acht Spielern antreten. Auch wir hatten Aufstellungsprobleme, doch trotz einiger kurzfristiger Absagen schaffte es unser Mannschaftsführer Jan Reimer noch am Samstagabend, eine vollzählige Mannschaft zusammenzutrommeln. Mangels Alternativen trat Jan trat sogar selbst an. Ganz im Dienste der Mannschaft, obwohl er wegen eines Familienfestes nur bis Mittag Zeit hatte und deswegen kaum Chancen, sein Match zu gewinnen. So begannen wir mit 3:0 kampflos gewonnenen Punkten den Wettkampf. Einerseits günstig für das Mannschaftsergebnis, andererseits traurig für drei unserer Mitspieler, die sich auf ein spannendes Match am Sonntagmorgen gefreut hatten. Stattdessen durften sie gleich nach der Begrüßung wieder nach Hause fahren.

Mit einer souverän geführten Partie baute Carsten Wübbens unsere Führung zum 4:0 aus. Sein Gegner hatte in der Eröffnung die Entwicklung seiner Figuren vernachlässigt, was Carsten nach allen Regeln der Schachkunst bestrafte. Der Berichterstatter hatte einen zehnjährigen Jungen als Gegner. Dieser büßte in der Eröffnung durch ein grobes Versehen einen Läufer ein, verteidigte sich dann aber zäh und mit beeindruckendem Geschick gegen alle folgenden Drohungen. Nach Carstens Sieg bot ich ihm Remis an. Auch Matthias Steinhart machte in besserer Stellung seinem Gegner dasselbe Angebot. Beide Angebote wurden angenommen, so dass mit fünf Punkten unser Mannschaftssieg feststand.

Niclas Günther fügte dann mit einem ebenfalls souverän herausgespielten Sieg einen weiteren Punkt zu unserem Ergebnis hinzu, während Jan, auch bedingt durch die fehlende Zeit, seine Partie verloren geben musste.

Nach diesem 6:2-Sieg stehen wir an zweiter Stelle der Tabelle und kämpfen um den Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Das wird aber keinesfalls leicht. In den drei noch ausstehenden Runden müssen wir gegen drei starke Mannschaften antreten, darunter die Spitzenreiter aus Marbach. Zudem sind uns die Verfolger aus Asperg dicht auf den Fersen.

Michael Beckenkamp