Württembergische Online-Blitzmeisterschaften, 2021-03-05

Der Schachbund gibt sich große Mühe, während der Corona-Beschränkungen über das Internet einen Wettkampfbetrieb bereitzustellen. So freuten wir uns, als wir die Einladung zu den Württembergischen Blitzschach-Meisterschaften für Samstag, den 13. März bekamen. Andrej Barič, Bastian Friedl, Jan Reimer und Sami Aydin meldeten sich als Mannschaft an und saßen zum Turnierbeginn pünktlich vor ihren Bildschirmen. Dann verschwor sich jedoch das Chaos ...

Als unsere Männer in den Turniersaal bei Chessbase kamen, passierte zunächst nichts. Andere im Chat wussten auch nicht, was abgeht. Nach einiger Zeit wurde geschrieben, dass es Probleme mit der Auslosung gebe und noch etwas dauere.

Schließlich startete die erste Runde, und wir spielten gegen Schwäbisch Gmünd III. Deren Spieler hatten 1700er, 2100er, 2100er und 1700er Wertungspunkte. Jans Gegner hatte 2121. Jan stand zwischendurch trotzdem sehr gut, aber dann brach seine Internetverbindung zusammen. Dadurch verlor er 70 Sekunden Bedenkzeit von 180. Mit zu wenig Zeit wurde er niedergebügelt. Bastian und Sami verloren ebenfalls gegen ihre starken Gegner.

Und jetzt kommt die Sache: Andrej spielte gar keine Partie. Wir bekamen alle einen Gegner und die Partie startete, aber bei Andrej nicht. Seine Partie wurde ohne dass er gespielt hatte als Niederlage gewertet. Dann war wieder eine lange Pause und viele bescherten sich im Chat über Probleme ähnlich wie bei Andrej, über viele Aussetzer und andere Störungen.

Dann startete die 2. Runde. Wir spielten gegen Kornwestheim II. Sie hatten einen 2000er und drei 1600er, waren also klare Favoriten, aber wir gewannen mit 4:0. Danach war wieder eine lange Pause mit vielen Beschwerden im Chat. Wir diskutierten, ob wir einfach raus gehen, entschlossen uns aber, zu warten was passiert. Dann kam die Nachricht, dass es abgebrochen und der Katastrophe ein Ende gesetzt wird. Der Schachverband veröffentlichte später eine Stellungnahme zum Abbruch.

Schachfreund Phillip Müller aus Neckarsulm berichtete uns sogar, dass teilweise drei Spieler von einer Mannschaft gegen ein Team spielten und der vierte gegen ein anderes Team. Außerdem war ein Spieler bei einer Mannschaft und gleichzeitig als Reservespieler bei einer anderen gemeldet. Wir spielten dann mit Phillip ein bisschen Tandem und 4-Spielerschach auf chess.com und gestalteten so unseren Schachnachmittag noch schön.

Das Turnier war pures Chaos und abzubrechen war die richtige Entscheidung. Chessbase war womöglich die falsche Wahl der Plattform.

Text:Jan Reimer, Michael Beckenkamp
Foto: Michael Beckenkamp

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