Zum 15. Mal luden die Schachfreunde Deizisau zu ihrem Osterturnier ein, bei dem jeder mitmachen kann, vom Großmeister bis zum Gelegenheitsspieler. So waren von den Schachfreunden Freiberg ebenfalls drei Mann vor Ort und halfen dabei, den neuen Teilnehmerrekord von 753 Schachspielern aufzustellen. Dies waren Matthias Steinhart im A-Open, Andrej Baric im B-Open und Carsten Wübbens im C-Open. Andrej, stärkster Nachwuchsspieler des Vereins, stellte sich trotz seiner noch geringen deutschen Wertungszahl (DWZ) der Herausforderung im deutlich stärker besetzten B-Open. Im Normalfall hat man mit 1100 DWZ gegen einen Gegnerdurchschnitt von 1600 DWZ keine Chancen, doch Andrej ist alles andere als ein gewöhnlicher Schachspieler.
Im fünf Tage und neun Runden dauernden Wettkampf qualmten die Köpfe des Trios. In den Mittagspausen wurden angeregt die letztgespielten Partien analysiert, kleine Fehler entdeckt, Trost gespendet und für die nächsten Runden motiviert.
Während Carsten im C-Open gegen Spieler antrat, deren DWZ deutlich hinter seiner eigenen zurücklag, kämpften Andrej und Matthias gegen Schachspieler mit höheren Wertungszahlen. So ist die erspielte Punktzahl nur bedingt dazu geeignet, die Spielleistung des Trios zu beurteilen.
Nach der neunten und finalen Runde konnte Carsten 6,5 aus 9 vermelden, Matthias 2 aus 9 und Andrej 1 aus 7, da er am letzten Tag wegen Krankheit leider ausfiel. Matthias spielte hierbei allerdings mit etwa 1600 DWZ gegen einen Gegner-Durchschnitt von 1957 und erzielte so mit seinen vier Remis einen deutlichen DWZ-Zuwachs. Er kann stolz auf seine Leistung sein; die Analyse zeigte, dass er sogar gute Chancen hatte, 3 oder 3,5 Punkte zu holen.
Andrej erspielte 2 Remis in seinen sieben Runden und hatte in mindestens zwei weiteren Partien Chancen auf ein Unentschieden. Gegen so viel stärkere Gegner ist das eine hervorragende Leistung Die gespielten Partien bringen ihm viel Erfahrung. Die anderen Vereinsmitglieder sollten sich unbedingt vor ihm in Acht nehmen!
Carsten landete mit seinen 6,5 Punkten genau zwischen den Ergebnissen aus den vorangegangenen Jahren, konnte sich aber aufgrund des geringen DWZ-Schnittes seiner Gegner nicht verbessern. Mit dem 10. Platz im C-Open hat er aber keinen Grund zum Wehklagen. Erstaunlicherweise gelang es ihm, 9 Runden lang ungeschlagen zu bleiben. Mit ein paar guten Zügen an den richtigen Stellen hätte er aus seinen Partien auch noch einen Punkt mehr herausholen können.
Alles in allem war es ein erfolgreiches, interessantes und anstrengendes Turnier. Die drei haben fest vor, sich nächstes Jahr erneut ins Schachgetümmel zu stürzen.
Carsten Wübbens