Schach hat den großen Vorteil, dass es online im Internet gespielt werden kann. Das kommt uns zugute, den so können wir auch während der Corona-Pandemie einen Spiel- und Trainingsbetrieb aufrechterhalten. Fast wie gewohnt treffen wir uns am Freitagabend zum Training und anschließend zu einer spannenden Schnellschachrunde – jedoch über das Konferenzsystem Skype und auf dem Schachserver Lichess statt im Vereinsheim.
Dank der Bemühung des deutschen Schachbundes gibt es auch Wettkämpfe zwischen Vereinen: Die Deutsche Schach-Online-Liga. Mehr als 300 Vereine haben sich zu den diesjährigen Wettkämpfen angemeldet, die in 4er-Mannschaften ausgetragen werden.
Die erste Begegnung am 19. Januar ging gegen eine Mannschaft mit großem Namen, nämlich gegen Bayern München. Allerdings nicht gegen deren Bundesliga-Mannschaft; das wäre für uns dann doch zu anspruchsvoll. Der Schachbund hat sich bemüht, annähernd gleichstarke Mannschaften in Gruppen zusammenzufassen, so dass spannende Partien zustande kommen.
Sami Eid, als Ersatzmann aufgestellt, konnte als erster seine Partie zu Ende bringen, mit einem respektablen Remis gegen einen starken Gegner. Leider war Michael Beckenkamp an diesem Abend außer Form. Seine Partie ging sang- und klanglos verloren. Eiserne Nerven hingegen bewies Bastian Friedl. Das Programm machte bei ihm anfangs technische Schwierigkeiten, sodass er gut 20 Minuten seiner Bedenkzeit eingebüßt hatte, ehe er schließlich den ersten Zug machen konnte. Es entstand ein wilder aufregender Kampf, in der beide Seiten abwechselnd Chancen hatten. Trotz seines großen Zeitnachteils konnte Bastian die Partie am Ende zu einem Unentschieden führen.
Online-Schach hat den Vorteil, dass man von jedem Ort der Welt aus mitspielen kann. So wie unser Vereinsmitglied Jan Reimer, der ein soziales Jahr im Süden Englands leistet. Jan spielte klug und solide und stand am Ende klar auf Gewinn. Leider geriet er zum Schluss in große Zeitnot. In dieser Bedrängnis unterlief ihm ein grober Fehler, der die Partie verdarb.
3:1 für die Bayern lautete schließlich das etwas enttäuschende Ergebnis. Allerdings sind wir nicht mit dem Ziel angetreten, in der Online-Liga groß abzuräumen. Vielmehr bietet sie uns die Möglichkeit, die Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen nicht einrosten zu lassen. Entsprechend stellen wir in allen Wettkämpfen nicht nur die Stammspieler auf, sondern jedes Mal mindestens einen der Ersatzspieler. So kann jeder der gemeldeten 12 Spieler mindestens einmal in der Liga zum Einsatz kommen.
Michael Beckenkamp
style="text-