Deutsche Schach-Online-Liga, 2021-02-12

Ungleichfarbige Läufer.

Der Gegner in der dritten Runde der Schach-Online-Liga war wieder eine Mannschaft aus Norddeutschland: der Schachklub Verden an der Aller. Wir traten diesmal mit Bastian Friedl, Jan Reimer, Michael Beckenkamp und Alexander Widmaier zum Wettkampf an.

Dass Jan Reimer in seinen Partien einen großen Vorteil erspielt, wird allmählich zur Gewohnheit. Allerdings half ihm diesmal sein Gegner mit mehreren groben Fehlern. Im Gegensatz zu den ersten beiden Wettkämpfen machte Jan diesmal kurzen Prozess: Bereits nach 22 Zügen hatte er seinem Gegner so viel Material abgenommen, dass diesem nichts übrigblieb, als aufzugeben.

Michael Beckenkamp verpasste in einer offensiven Eröffnung die richtige Fortsetzung und geriet mit einem Bauern in Rückstand. Er schaffte es jedoch, die Partie in ein Endspiel mit sogenannten ungleichfarbigen Läufern abzuwickeln. In solchen Stellungen reicht ein Mehrbauer meist nicht zum Gewinn. Nach etwas Hin und Her willigte sein Gegner in ein Remis ein.

Bastian Friedl hatte es mit einem laut Wertungszahl deutlich stärkeren Gegner zu tun. So war es nicht überraschend, dass er in Nachteil geriet, der Zug um Zug größer wurde. Bastian wehrte sich 52 Züge lang, bis auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine Wende verglimmt war.

Nun hing der gesamte Ausgang des Wettkampfs an der Partie von Alexander. Nach einem komplizierten taktischen Kampf mit beiderseitigen Chancen sah es zum Ende hin gar nicht gut für ihn aus: Sein Gegner hatte einen Mehrbauern, mit guten Chancen, ihn siegbringend in eine Dame zu verwandeln. In beiderseitiger Zeitnot unterlief diesem jedoch eine Unachtsamkeit, sodass Alexander den Bauern schnappen konnte. So endete auch diese Partie remis.

2:2 lautete das Gesamtergebnis eines spannenden, unterhaltsamen Schachabends.

Michael Beckenkamp

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