Deutsche Schach-Online-Liga, 2021-03-05

Landschaft bei Steinheim an der Murr

Nach nur einer Woche Pause stand am letzten Freitag der nächste Wettkampf in der Online-Liga auf dem Kalender. Diesmal ging es gegen den Tabellenführer, den traditionsreichen Hamburger Schachklub von 1830. Die Hamburger gingen als klare Favoriten in den Wettkampf.

So überraschte es nicht, dass Sami Eid nach 45 Minuten hoffnungslos ins Hintertreffen geriet, so dass er seine Partie aufgab. Eine knappe Stunde später wendete sich jedoch das Blatt. Zunächst überspielte Alexander Widmaier in einem fein geführten Mattangriff seinen Gegner. Alexander hat in der Liga noch keine Partie verloren und erweist sich mehr und mehr als zuverlässigste Stütze unserer Mannschaft. Wenig später fand Bastian Friedl in einem wilden taktischen Schlagabtausch die entscheidende Kombination, die seinen Gegner die Dame kostete. Somit lagen wir mit 2:1 in Führung und hatten mindestens das Unentschieden sicher.

Am längsten zu kämpfen hatte der Berichterstatter. Auch ich schaffte es zu meiner eigenen Überraschung, gegen meinen nach Wertungszahl stärkeren Gegner einen großen Vorteil herauszuspielen. Eine sogenannte „Gewinnstellung“ auf dem Brett zu haben und sie tatsächlich zum Sieg zu führen ist jedoch zweierlei. Wenn gegen Ende der Partie die Bedenkzeit knapp wird und die Konzentration mühsamer, steigt das Risiko von groben Fehlern. Höchst ärgerlich wäre, so den Gesamtsieg zu verpatzen. Im Interesse der Mannschaft bot ich ein Unentschieden an. Mein Gegner akzeptierte.

Die Überraschung war perfekt: Mit 2½:1½ hatten wir den Tabellenführer gestürzt.

Schach ist jedoch nicht nur Wettkampf, sondern auch Gemeinschaft. So blieb man nach dem Match noch einige Zeit mit den Hamburgern im Chat, tauschte sich über alte Zeiten und gemeinsame Bekannte aus und wünschte sich zum Schluss gegenseitig viel Glück für die verbleibenden beiden Ligawettkämpfe, die am 19. und 26. März stattfinden.

Michael Beckenkamp

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