Die Kirchstraße in Illingen
Unsere Gegner in der vierten Runde der Online-Liga kamen diesmal aus der Nähe, nämlich aus Illingen im Enzkreis. Sie hatten freundlicherweise einer Vorverlegung des Matches zugestimmt, weil wir am folgenden Tag eine Feier mit einem Abendessen, ein Iftār, im Vereinsheim hatten. Wenn es die Schachgöttin Caissa wirklich gäbe, so könnte man meinen, dass sie uns an diesem Abend gewogen war: Wir erzielten nach 1½ Stunden kurz hintereinander drei Siege.
Mats Tutsch setzte in einer zügig gespielten Partie in 44 Zügen seinen Gegner matt. Mats ist mittlerweile in seiner Zuverlässigkeit eine Bank für die Mannschaft. Einige Minuten später gewann ich die letzte Leichtfigur meines Gegners und war mit zwei Läufern im Vorteil. Verständlicherweise wollte er sich den Rest nicht mehr zeigen lassen und gab auf. Und wiederum wenige Minuten später setzte auch Lauri Kratt seinen Gegner matt. Damit stand unser Gesamtsieg fest.
Einen schweren Stand hatte nur Alexander Widmaier am ersten Brett. Sein Gegner schaffte es, ihn nach allen Regeln der Kunst einzumauern. Alexander verteidigte sich geduldig und zäh, aber in der gedrückten Stellung konnten seine Figuren nicht richtig zusammenwirken, sodass er nach 2½ Stunden dem Mattangriff des Gegners erlag. Es bewahrheitete sich wieder einmal der Spruch des Meisters Siegbert Tarrasch: „Beengte Stellungen tragen den Keim des Verlustes in sich.‟
Mit diesem Ehrenpunkt verlief der Abend noch versöhnlich für unsere freundlichen Gegner. Der Abschied verlief in guter Stimmung mit gegenseitigen Wünschen für ein frohes Osterfest.
Foto: Stefan Kampf,
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Text: Michael Beckenkamp