Kreisliga Ludwigsburg, 2007-12-02

Der Wettkampf begann, im beiderseitigen Einvernehmen, mit einer halben Stunde Verspätung, weil auf beiden Seiten einige Akteure noch aus dem Bett finden mussten. Denen, die rechtzeitig da waren, gab dies Muße, sich in der angenehmen Umgebung des Kornwestheimer Spiellokals ein wenig umzusehen: Sei es, um sich die Kunstwerke vor und in der Musikschule anzusehen, oder sei es, um im Park draußen einen Graureiher aus nächster Nähe zu beobachten. Oder handelte es sich gar um einen verkappten Kiebitz, der uns beobachtete?

Ein verkappter Kiebitz?

Die Kornwestheimer waren schließlich vollzählig, während wir wieder einmal mit nur sieben Spielern antreten mussten. Einmal mehr ging der erste Punkt kampflos an den Gegner.

Unsere beiden Studenten an Brett 7 und 5, Axel Lang und Christopher Walter, einigten sich nach anderthalb Stunden Kräftemessens mit ihren jeweiligen Gegnern in ausgeglichenen Mittelspielstellungen kurz nacheinander auf Remis. Carsten Wübbens, der zum ersten Mal in der ersten Mannschaft aushalf, griff beherzt an und schnürte seinen Gegner fast hoffnungslos ein. Leider fand er nicht den richtigen Plan, um den Sack zuzumachen. Sein Gegner konnte sich befreien und dank eines Mehrbauern sogar noch die Partie für sich entscheiden. Trotzdem können wir Carsten nur gratulieren: Er hat einen nach Papierform deutlich stärkeren Gegner in äußerste Bedrängnis gebracht. Mit etwas mehr Routine wird er solche Partien bald zum sicheren Sieg führen.

Vor dem Match. Von links Christopher Walter, Wolfgang Hägele, Carsten Wübbens, Matthias Steinhart und Alexander Widmaier.

Damit stand es 3:1 für Kornwestheim. Stand uns eine weitere Niederlage bevor?

Wir gaben uns nicht auf und stemmten uns an den verbleibenden vier Brettern der Niederlage entgegen. Michael Beckenkamp an Brett 6 konnte seine Igelverteidigung in ein günstiges Endspiel abwickeln, lehnte zwei Remisangebote seines jugendlichen Gegners ab und gewann. Alexander Widmaier an Brett 2 bestrafte einen übereilten Bauernraub seines Gegners mit einem unwiderstehlichen Königsangriff. Und Wolfgang Hägele an Brett 4 wies bei entgegensetzter Rochade und beiderseitigem Königsangriff nach, dass sein Angriff stärker als der gegnerische war. Nun stand es sogar 4:3 für uns!

Leider verlor Matthias Steinhart am Ende ein spannendes, kampfbetontes Endspiel mit beiderseits vielen Freibauern. So endete das Match mit einer Punkteteilung. Für die erste Mannschaft ist dies ein versöhnlicher Jahresausklang: Sie hat gezeigt, dass sie kämpfen und punkten kann. Noch ist nicht aller Tage Abend in der Kreisliga!

Michael Beckenkamp