Der historisch interessanteste Spielort in der Kreisliga Ludwigsburg befindet sich in den Räumen des alten Spittals in Markgröningen. Am 11. März standen sich dort die ersten Mannschaften des örtlichen Schachvereins sowie der Schachfreunde Freiberg gegenüber.
Markgröningen um 1800
Reproduktion eines unbekannten Künstlers um 1900
nach einem Gemälde von Karl Urban Keller von 1797/98
Beide Mannschaften rangieren im oberen Mittelfeld, mit deutlichem Abstand zur Spitze, wo Ludwigsburg und Kornwestheim führen.
Doch es entwickelte sich ein munterer Wettkampf. Markgröningen hatte schnell den Rückstand ausgeglichen, der entstand, weil sie nur zu siebt antreten konnten, eine Mannschaft aber aus acht Spielern besteht. Schlimmer noch: Freiberg geriet mit 1:3 in Nachteil, denn nach drei Stunden hatten Axel Lang, Stephan Raabe und Wolfgang Schneider verloren. Und dann musste Martin Recker dankbar sein, als ihm sein Gegner in klar besserer Stellung auf Grund des so nahen Mannschaftserfolgs ein Unentschieden anbot.
Aber die Wende kam durch unseren 16-jährigen Nachwuchsspieler Jan Reimer, der bei seinem Debut gleich gewann. Die letzten beiden Partien bestritten Carsten Wübbens und Sedat Baydar. Und auf beide war wie so oft Verlass: Carsten schaffte gegen einen guten Gegner remis, und Sedat gewann. Er spielt eine besonders gute Saison. Endstand 4:4.
Bemerkenswert vielleicht noch, dass bei diesem Treffen gleich aus zwei Gründen die Züge angesagt wurden, anstatt sie wie üblich lautlos auszuführen. Martin Recker muss sich wegen einer Sehbehinderung sagen lassen, was der Spielpartner gezogen hat. Und der Markgröninger Joachim Röder muss auf Grund einer Körperbehinderung seinen Kontrahenten bitten, die Figuren zu setzen.
Text: Martin Recker
Bild: Gemeinfrei