Das Spiellokal des Schachvereins Oberstenfeld befindet sich im historischen Bahnhofsgebäude der ehemaligen Bottwartalbahn und ist sicherlich eines der schönsten Vereinslokale im Landkreis. Für unsere erste Mannschaft standen die Weichen dort frühzeitig auf Sieg.
Am alten Bahnhof von Oberstenfeld, vor dem Wettkampf.
Von links: David Knies, Sebastian Ludwig, Matthias Steinhart,
Wolfgang  Haegele, Axel Lang, Dragan Mihailovic
Sebastian Ludwig an Brett 1 durfte kampflos den ersten Punkt für Freiberg gutschreiben, weil die Oberstenfelder mit nur sieben Spielern antreten konnten und das erste Brett unbesetzt ließen. An Brett 8 stürmte Michael Beckenkamps jugendlicher Gegner allzu ungestüm nach vorne. Er verlor Figur um Figur und wurde nach einer knappen Stunde Spielzeit matt gesetzt.
Konzentration im Eröffnungsspiel
Zu diesem Zeitpunkt, gegen 10:00 Uhr, hatte David Knies mit Weiß an Brett 7 einen starken Angriff, den er 10 Minuten später in einen Figurengewinn ummünzen konnte. Axel Lang mit Schwarz an Brett 6 befand sich in einem interessanten, wilden Handgemenge in unübersichtlicher Stellung. Da er seine Figuren besser entwickelt hatte, lagen die Chancen eher auf seiner Seite. Auch an Brett 2, wo Matthias Steinhart für Freiberg die schwarzen Steine führte, wurde ein kampfbetontes Eröffnungsspiel mit beiderseitigen Chancen geführt. An Brett 4 konnte Philipp Bächer mit Schwarz in der Eröffnung einen deutlichen Vorteil erspielen und die Initiative an sich reißen. An Brett 5 ließen es die Spieler ruhiger angehen: Dragan Mihailovic und sein Gegner fanden sich ausgangs der Eröffnung in einer ruhigen Stellung mit Remistendenz wieder. An Brett 3 schließlich hatte Wolfgang Haegele die weißen Steine in einer annähernd ausgeglichenen Stellung, vielleicht sogar mit leichten Vorteilen auf seiner Seite.
David Knies
10 Minuten später einigten sich sowohl Matthias Steinhart als auch Dragan Mihailovic mit ihren Gegnern auf Remis: Es stand 3-1 für Freiberg. Axel Lang spielte in der Folge mutig und opferte Material für seinen Angriff. Da dieser aber nicht durchdrang, musste Axel sich kurz nach Mittag seinem Gegner geschlagen geben, und Oberstenfeld konnte auf 3-2 verkürzen. Wenig später konnte jedoch David Knies seinen Vorteil zum Sieg verwerten und mit 4-2 den alten Abstand wieder herstellen.
Analyse nach der Partie: Matthias Steinhart, Sebastian Ludwig und Matthias' Gegner
Wolfgang Haegele fand sich zu diesem Zeitpunkt in einem interessanten asymmetrischen Endspiel wieder: Mit einem Springer mehr und drei Bauern kämpfte er gegen sechs Bauern seines Gegners. Da Philipp Bächer sein Angriffsspiel sicher zum Sieg führen konnte, hing der Ausgang der Begegnung jedoch nicht mehr von dieser Partie ab. In vorbildlicher sportlicher Einstellung fochten Wolfgang Haegele und sein Gegner ihren Schachkampf bis zum Ende durch. Mit nur noch fünf Minuten Bedenkzeit auf seiner Uhr konnte Wolfgang Haegele kurz vor 14:00 Uhr zum Remis abwickeln, und wir Freiberger konnten 5½ Punkte mit nach Hause nehmen.
Michael Beckenkamp