Guter Neubeginn nach erneuter Pause

Szene vom Vereinsabend, an der Tischreihe sitzen sich Schachspieler gegenüber

Training und Vorbereitung am Vereinsabend

Nach viermonatiger Corona-Unterbrechung wird bei den Schachfreunden Freiberg wieder am Brett gespielt. Natürlich gab es im Winter verschiedene Online-Aktivitäten, aber so eine Partie mit einem Gegner aus Fleisch und Blut, der einem gegenüber sitzt, ist doch eine andere Sache.

Zum Start in die wieder aufgenommene Saison empfingen wir am 20. März die Mannschaft von Asperg 1. Am 10. April ging es dann nach Steinheim. Für unsere sympathischen Konkurrenten war es das erste Heimspiel seit langem.

In beiden Kämpfen konnte Freiberg in voller Besetzung antreten, auch bei unseren Gegnern sah es diesbezüglich gut aus. Im Match gegen Asperg waren die Kräfte etwa gleich verteilt, während wir gegen Steinheim laut Papierform etwas im Vorteil sein sollten. Und es lief gut. So gewannen wir das erste Treffen mit 5:3, das zweite mit 5½:2½.

Hinter den nüchternen Zahlen versteckt sich aber meist eine gewisse Dramatik, zur Illustration die Auseinandersetzung mit Steinheim: Nach gut 3 Stunden führte Freiberg mit 4:2, Axel Lang und Sedat Baydar spielten noch. Die erste Partie sah schlecht für uns aus, die zweite gut. Sedat war zwischenzeitlich auch schon auf der Verliererstraße, aber er ist ein großer Kämpfer und konnte das Blatt noch wenden. Dann passierte ihm kurz vor dem Ziel ein Fehler, indem er die falsche Figur anfasste – berührt, geführt, so lautet die Regel. Plötzlich sah es nach einem 4:4 aus. Sedat gab noch ein letztes Schach, welches der Gegner übersah und seinerseits die Dame in die Hand nahm, um Schach zu geben. Nun war es Sedat, der berührt, geführt reklamierte, und so ging dem Steinheimer die wertvollste Figur und damit auch die Partie verloren. Desweiteren verpasste Axels Gegner den klaren Weg zum Sieg, so dass uns noch sein Unentschieden zugute kam. Am Ende sah es wie ein souveräner Gesamtsieg aus, der es aber eigentlich nicht war.

Besonders erfreulich die guten Leistungen der jungen Freiberger in den beiden Kämpfen: Lauri Kratt und Marius Stockburger gewannen an Brett 7 und 8 ihre Partie, beachtlich auch das Remis von Jan Reimer am schweren Brett 2, und ganz hervorragend die beiden Siege von Niclas Günther an einem Mittelbrett.

Text: Martin Recker
Foto: Michael Beckenkamp