Turnierbetrieb in Ditzingen
Fotograf Stefan Röder; alle Rechte vorbehalten
Jedes Jahr veranstalten die drei Stuttgarter Vereine TSF Ditzingen, SSV Zuffenhausen und SK e4 Gerlingen die Stuttgarter Stadtmeisterschaft. Dieses Turnier ist vor allem durch die vielen Sonderpreise für schwächere Spieler attraktiv. Trotzdem nahmen auch einige Großmeister teil.
Das Turnier fand vom 17. April bis 20. April statt. Es wurde in 7 Runden ausgetragen. Es war in A-, B- und C-Open eingeteilt, damit annähernd gleich Starke gegeneinander spielen können.
Dieses Jahr nahmen einige Freiberger teil. Es spielten im B-Open Martin Recker, Matthias Steinhart, Carsten Wübbens und Andrej Baric. Im C-Open spielte Niclas Günther sein erstes großes Turnier. Zudem trafen wir den ehemaligen Freiberger Spieler Sebastian Ludwig. Er spielte im A-Open, weil er inzwischen sehr stark geworden ist, und holte gegen starke Schachspieler 3½ Punkte. Bei der Analyse unserer Partien hat er uns freundlicherweise geholfen.
Auch die Turnierveranstalter möchten wir loben, da sie noch vor Turnierbeginn für unsere blinden Kameraden Martin und Matthias feste Bretter organisierten. So mussten die beiden nicht immer ihre Bretter suchen. Auch die restliche Organisation lief reibungslos.
Die erste Runde begann morgens an einem Feiertag, wenn die meisten Menschen lieber ausschlafen. Gleich am Anfang spielten zwei Freiberger gegeneinander: Andrej mit weiß gegen Martin. Martin konnte sich ohne Schwierigkeiten durchsetzen. Carsten und Niclas verloren, und Matthias kam nicht über ein Unentschieden hinaus.
Die 2. Runde war eine Glücksrunde für uns Freiberger, ähnlich wie schon beim Neckaropen in Deizisau: keine einzige Niederlage! Carsten, Martin und Andrej erspielten je ein Remis. Matthias setzte sich in einer gut gespielten Partie durch. Niclas konnte ebenfalls gewinnen. Allerdings verlief es bei ihm ein wenig glücklich, weil niemand wusste was zuerst da war, die Berührung der falschen Figur oder „J’adoube ”.
Am nächsten Tag mussten die Freiberger zunächst ohne Andrej anreisen, weil er am Freitag zur Schule musste. Während seiner Abwesenheit konnte Carsten gewinnen. Matthias und Martin erspielten beide ein Remis. Niclas verlor seine Partie; bei seiner noch geringen Erfahrung ist das aber nicht schlimm.
Am Nachmittag kam Andrej nach. Matthias und Niclas verloren, während Carsten gegen seinen deutlich stärkeren Gegner unentschieden spielen konnte. Martin setzte sich durch und kam langsam zu einem Lauf. In einer langen Partie erkämpfte sich Andrej einen Vorteil, gab diesen jedoch durch einen kleinen Fehler wieder her. Trotz ausgeglichener Stellung wollte sein Gegner ein Remis nicht annehmen: er nutzte Andrejs Zeitnot aus, um zu gewinnen.
Schon war Samstag, und wir hatten mehr als die Hälfte hinter uns. Carsten holte ½ Punkt aus zwei Partien. Andrej konnte eine Partie gewinnen, verrechnete sich aber in der anderen in einem Mattangriff. Ähnlich erging es Niclas. Matthias erkämpfte einen Punkt durch zwei Unentschieden. Martin war mit zwei Punkten der große Gewinner am Samstag, auch wenn er einen Sieg dem Handy seines Gegners verdankt. Dadurch stand Martin nach der vorletzten Runde auf dem 5. Platz. Da die ersten acht einen Preis gewinnen, standen seine Chancen gut.
Martin Recker (Mitte) bei der Siegerehrung
Links Dr. Philippe Leick, Vorsitzender des SK e4 Gerlingen
Mit freundlicher Genehmigung des SK e4 Gerlingen; alle Rechte vorbehalten
Am Sonntag war es dann soweit: die letzte Runde konnte beginnen. Niclas, der eine ungewöhnliche Eröffnung versuchte, verlor sein Spiel. Andrej war enttäuscht von seinem Punktestand, spielte lustlos und verlor. Matthias bewies seine Stärke im Endspiel und gewann. Carsten spielte in der letzten Runde eines seiner stärksten Spiele. Er opferte seinen Materialvorteil für Angriff und überspielte seinen Gegner.
Martin spielte gegen den Tabellenführer. Am Ende stand Martin sogar etwas besser, nahm aber das Remisangebot seines Gegners an. Dieser wurde übrigens Sieger des B-Opens. Dank Martins starker Leistung blieben wir selbstverständlich bis zur Siegerehrung. Er blieb Fünfter und konnte sich über einen Preis freuen.
Voraussichtlich werden nächstes Jahr wieder viele Freiberger dabei sein. Möglicherweise nehmen auch einige Nachwuchstalente teil, die dieses Jahr keine Zeit hatten oder beim Tammer Jugendopen mitspielten.
Andrej Baric