Vom 12. – 20. Juni 2021 fand das Turnier des Schachbezirks Südwestdeutschland für Blinde und Sehbehinderte statt. Austragungsort war Mühlenbach im Kreis Offenburg (Schwarzwald).

Das Turnier war als Open ausgeschrieben und es trafen sich 20 Spieler aus Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Brandenburg, Westfalen, der Schweiz und Frankreich. Es wurde eine besondere Veranstaltung.

Der Bezirksvorsitzende Gert Schulz nutzte die Gelegenheit energisch. Er sprach mit allen Teilnehmern und mit unseren Gastgebern, mit dem Bürgermeisteramt in Mühlenbach, und vor allem wurde mit dem Gesundheitsamt in Offenburg. Trotz der inzwischen deutlich besseren Corona-Lage als Ende Oktober beim ersten Anlauf waren jetzt die Auflagen viel höher. Die Juristen in der Behörde waren geneigt, die Veranstaltung abzusagen, und sie hatten natürlich das letzte Wort.

Schließlich wurde unter folgenden Auflagen gespielt: Teilnehmerzahl nicht höher als 20, Trennscheiben zwischen den Spielern während der Partien, Tests vor Turnierbeginn für alle nicht vollständig geimpften, sowie tägliche weitere Tests.

Speziell beim letzten Punkt kam uns die Gemeinde Mühlenbach sehr entgegen. Eine freundliche Mitarbeiterin des lokalen Testzentrums erschien jeden Morgen um halb neun und erledigte das leidige Thema. Allerdings: Im Laufe der Woche bildete sich eine richtige Test-Fan-Gemeinde. Am Ende ging es so weit, dass ein Spieler, der ab Mitte der Woche als vollständig geimpft galt, sich trotzdem darum bemühte, von der netten Dame weiter getestet zu werden.

Wie dieses Detail schon erahnen lässt, war die Atmosphäre gut. Alle waren sichtlich froh, sich wieder treffen zu können. Man stellte fest, dass es im Schwarzwald im Juni noch schöner ist, als sonst beim Südwestturnier im November. Nicht zuletzt deswegen, weil wir bei hochsommerlichen Temperaturen abends noch lange draußen sitzen konnten.

Letztlich geht es bei einem Schachturnier allerdings um das Spiel auf den 64 Feldern. Die beiden Teilnehmer der Schachfreunde Freiberg, Matthias Steinhart und Martin Recker, schlugen sich nicht schlecht. Sie erreichten 3½ bzw. 4½ Punkte aus 7 Partien und spielten beide in der Spitze mit.

Text:Martin Recker
Foto: Michael Beckenkamp

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